Fliegendes Spaghettimonster

Piraten und Almisten

 

Die
meisten von euch werden es schon wissen, die ersten Pastafari waren
alle Piraten. In dieser Zeit haben wir unsere Kirche gegründet und
halten an der Tradition fest. Dann kam das Jahr 2011. In dem erhielt
Niko Alm in Österreich einen Führerschein, auf dem er ein Nudelsieb
auf dem Passbild trug. Niko und sogar manche Behörden gingen damals
davon aus, das wäre als religiöse Ausnahme genehmigt worden. Dann
hat sich gezeigt, in Austria gibt es eine Gesetzeslücke und deshalb
kann dort jeder auf dem Führerschein tragen, was er möchte.

Aber
es war auf jeden Fall eine gelungene Aktion, die auch wir gefeiert
haben. Das Nudelsieb verbreitete sich weltweit und wurde so bekannt,
dass spätere Pastafari dachten, das wäre die vorgeschriebene
Kopfbedeckung. Scheinbar hatten viele das Evangelium gar nicht
gelesen. Weil sie nicht diesem folgten, sondern Niko Alm, nannten wir
sie Almisten.

Damals war von Kirchenspaltung die Rede, sogar
von Religionskriegen, die nun auf uns zu kämen. Aber, mal ehrlich,
was wäre eine Religion ohne Schisma? Erst das macht Religion doch
echt.
Muss ein Schisma zum Krieg führen? Wir Pastafari sagen
ganz klar: Nein.


Wir
haben schon lange persönlichen Kontakt zur KdFSM Österreich.
Natürlich wird da auch gefrotzelt. Da sind wir mit unseren Regeln
dann mal die Dogmatiker und die österreichischen Nudelsiebler die
Geschirrständer. Hey, wir sind Piraten, da herrscht ein lockerer
Umgangston.
Der hat nie gestört und tut es auch heute nicht.
Schon immer haben wir uns gegenseitig geholfen.

So haben wir
der KdFSMÖ angeboten, unsere Netzwerkkarte mit zu nutzen. Das wurde
begeistert angenommen und ab sofort können sich auch österreichische
Pastafari von ihrer Kirche dort eintragen lassen.

Außerdem
haben wir ein Treffen unserer beiden Vorstände auf Skype vereinbart.
Nicht, um gemeinsame Projekte zu entwickeln, dazu sind Aufbau und
Ziele unserer Kirchen zu unterschiedlich, sondern um uns besser
kennen lernen und unsere Erfahrungen austauschen.


Das
hat inzwischen stattgefunden.
Es
wurde ein schöner
Abend mit einem Austausch, bei dem sich alle pudelwohl
fühlten.
Wir haben viel voneinander erfahren, wir konnten uns gegenseitig
Tipps geben und wir
stellten
fest,
teilweise haben
wir die gleichen Probleme. Anderes wieder ist grundverschieden.

Bei
der Vereinsarbeit bietet das österreichische Recht klare Vorteile.
Man meldet sich einfach als Verein an und erklärt sich als
gemeinnützig. Wir mussten extra einen Prozess führen, um als
gemeinnützig anerkannt zu werden. Auch die Kontrolle durch das
Finanzamt ist deutlich lockerer als bei uns.
Unser Recht hat dann
wieder klare Vorteile bei der Anerkennung von
Weltanschauungsgemeinschaften. Die sind bei uns zumindest theoretisch
gleichberechtigt mit Religionsgemeinschaften. Das österreichische
Recht kennt nicht einmal diesen Begriff. Nichtreligiöse
Gemeinschaften kommen dort einfach nicht vor.

Es ist
also nicht nur verständlich, wie unterschiedlich unsere Kirchen
aufgestellt sind, sondern auch notwendig. Wir kämpfen um die
Anerkennung als Weltanschauungsgemeinschaft

und haben uns dem
evolutionären Humanismus verschrieben, die KdFSMÖ möchte als
Religionsgemeinschaft anerkannt werden. Es gibt also auch wichtigere
Unterschiede als die Kopfbedeckung.

Doch es gibt auch
Gemeinsamkeiten und eins ist klar: Es wird nicht das letzte Mal
gewesen sein, dass wir uns getroffen haben.

1 Gedanke zu „Piraten und Almisten“

  1. Herzlichen Dank nochmals für den schönen Abend am Montag und für den tollen Beitrag! Ich finde es super, dass wir trotz der Unterschiede einen so guten Kontakt haben und uns gegenseitig unterstützen und helfen. Wir freuen uns schon sehr auf das nächste Treffen! Arrrgh & RAmen!

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