Fliegendes Spaghettimonster

Das Wort zum Freitag – Der gbs – Newsletter

 

Gerade habe ich darüber nachgedacht, welches Thema ich in diesem Wort setze, da flattert der gbs-Newsletter rein. Mir war sofort klar, das war ein Zeichen von IHM. Es wurde höchste Zeit, für den einmal zu werben.

Ich lese ihn schon jahrelang und finde immer wieder hilfreiche Infos, interessante Neuigkeiten, humanistischen Gedanken und mitreißende Kunst. Aber besser als jedes Gerede ist die Praxis. Hier gibt`s jetzt mal den ganzen Newsletter, und ich bin sicher, nachdem ihr da gestöbert habt, wird der Eine oder die Andere den auch abonnieren.
Für mich waren zwei Sachen besonders interessant: Die Ausführungen von Jaqueline Neumann zum Gotteslästerungsparagraphen, in denen auch wir kurz vorkommen und der Auftritt von Andreas Rebers auf der Gedenkveranstaltung von Charlie Hebdo.
Der ist eigentlich ein Muss.

Inhalt dieses Newsletters:

  • Die »schonungslose Aufarbeitung« des Missbrauchsskandals: Aktion vor dem Kölner Dom verdeutlicht, warum der Staat endlich handeln muss
  • »Die Angaben zur Muslimfeindlichkeit sind äußerst fragwürdig!«: Carsten Frerk (fowid) kritisiert den Forschungsansatz der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit (CLAIM)
  • »Falsche Propheten schreiben sich mit f wie Fogel…«: Wir gratulieren Janosch zum 90. Geburtstag!
  • Keine Filmverbote an Karfreitag: Verwaltungsgericht bestätigt Rechtsanspruch der gbs-Stuttgart
  • Kurz notiert: Armin
    Pfahl-Traughber zu „identitären Linken“ / Michael Schmidt-Salomon beim
    BR2-Talk „Eins zu Eins“ / Jacqueline Neumann zum
    „Gotteslästerungsparagraphen“ / Heidenspaß an Karfreitag
  • Die nächsten Termine

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Die »schonungslose Aufarbeitung« des Missbrauchsskandals

Aktion vor dem Kölner Dom verdeutlicht, warum der Staat endlich handeln muss

Anlässlich
der Vorstellung des zweiten Gutachtens zum sexuellen Missbrauch im
Erzbistum Köln demonstrieren das „Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen“
und die Giordano-Bruno-Stiftung erneut vor dem Kölner Dom. Mit der
Aktion vom 17. bis 19. März soll verhindert werden, dass der öffentliche
Druck nachlässt. Außerdem will die gbs „Amtshilfe“ leisten, damit die
überforderten Kirchenaustrittsstellen ihrer Aufgabe nachkommen können.

Nach
der aufsehenerregenden Protestaktion mit dem „Eichelbischof“ vor 3
Wochen bringen die Organisatoren erneut eine provokante Skulptur auf die
Kölner Domplatte: Der „Hängemattenbischof“ des Düsseldorfer Wagenbauers
Jacques Tilly liegt zufrieden grinsend in seiner goldenen Schlafkoje,
die an zwei Kreuzen befestigt ist, welche sich unter dem Gewicht des
untätigen Amtsträgers so sehr verbiegen, dass sie vollends zu zerbrechen
drohen.

Matthias
Katsch vom Eckigen Tisch e.V. erklärt, weshalb die Organisatoren nach
so kurzer Zeit schon wieder in Köln demonstrieren: „Wir wollen
verhindern, dass der öffentliche Druck nach der Veröffentlichung des
zweiten Gutachtens nachlässt. Ganz Deutschland blickt auf Köln, und die
Kirche wird sich danach auf die Schulter klopfen und betonen, man tue ja
etwas. Doch die Gutachten sind nicht Teil der Lösung, sondern Teil des
Problems. Auch in mehreren anderen Bistümern wurden Gutachten erstellt.
Doch teilweise sind sie geschwärzt, Rücktritte von Klerikern gibt es
immer noch nicht und vor allem: Den Opfern wird damit allein auch nicht
geholfen.“

In
den letzten Monaten haben sich viele Bürgerinnen und Bürger dazu
entschlossen, den Druck auf die Kirchen zu erhöhen, indem sie massenhaft
aus der Kirche austraten. Doch selbst das ist zurzeit in vielen
deutschen Großstädten nicht möglich, da die zuständigen Behörden
überlastet sind und keine zeitnahen Termine vergeben können. Damit
niemand länger Kirchensteuer zahlen muss, als es erforderlich ist, hat
die gbs ein Kirchenaustritts-Formular entworfen, das man am Computer ausfüllen und ausdrucken kann.

Es
ist noch unklar, wie die Behörden mit diesem Schreiben umgehen.
Wahrscheinlich werden sie das vorgezogene Datum für den Kirchenaustritt
nicht anerkennen wollen. Die Giordano-Bruno-Stiftung und das Institut
für Weltanschauungsrecht (ifw) sind allerdings gerne bereit, einen
Musterprozess in dieser Angelegenheit zu führen. Denn es kann nicht
sein, dass man zwangsweise Kirchenmitglied bleiben muss – nur weil der
Gesetzgeber es versäumt hat, das Kirchensteuerrecht an die
Rechtswirklichkeit anzupassen und die Möglichkeit zu schaffen,
unkompliziert und zeitnah (beispielsweise auf digitalem Weg) aus der
Kirche auszutreten.

Weitere Informationen und Bilder zur Aktion finden Sie auf der Website der gbs…

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»Die Angaben zur Muslimfeindlichkeit sind äußerst fragwürdig!«

Carsten Frerk (fowid) kritisiert den Forschungsansatz der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit (CLAIM)

Kurz
vor der gestrigen Pressekonferenz des islamischen Lobbyverbands „Inssan
e.V.“ zur Vorstellung der aktuellen Zahlen der „Islam- und
Muslimfeindlichkeit in Deutschland“ hat der Leiter der „Forschungsgruppe
Weltanschauungen in Deutschland“ (fowid) Carsten Frerk eine
umfangreiche Analyse veröffentlicht. Frerk warnt davor, die Angaben von
Inssan bzw. CLAIM unkritisch zu übernehmen, da sie ideologisch verzerrt
sind und einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten.

Folgt
man den Angaben von Inssan (arabisch: „Mensch“) und CLAIM („Allianz
gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit“), steigt von Jahr zu Jahr der Grad
der Diskriminierung, unter der Musliminnen und Muslime in Deutschland
zu leiden haben. Doch stimmt diese Aussage tatsächlich mit den
empirischen Befunden überein? Der Sozialwissenschaftler Carsten Frerk,
Leiter der „Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland“ (fowid),
hat sich dies genauer angeschaut: „Ich bezweifele keineswegs, dass es
Muslimfeindlichkeit in unserer Gesellschaft gibt“, sagt er, „aber mit
den Methoden, die Inssan bzw. Claim anwenden, lässt sich dieses
bedauernswerte Phänomen nicht in angemessener Weise darstellen.“

Diese
wissenschaftlichen Defizite lassen sich wohl nicht zuletzt durch die
ideologischen Interessen von Inssan e.V. bzw. CLAIM erklären: „Im Zuge
dieser Analyse“ schreibt Frerk in seiner Studie „Muslimfeindlichkeit und
Empirie“, „erhärtete sich immer stärker der Eindruck, dass es
Inssan/CLAIM nicht um eine korrekte Darstellung der sozialen
Verhältnisse geht, sondern um die Stärkung der Strukturen des
islamischen Lobbyismus bzw. des legalistischen Islamismus, der die
‚Diskriminierungskarte‘ zückt, um sich Vorteile gegenüber anderen
gesellschaftlichen Gruppen zu verschaffen. Hierzu passt, dass beide
Organisationen zum Netzwerk der Muslimbruderschaft in Deutschland
gezählt werden.“

Lesen Sie weiter in der Pressemitteilung der Giordano-Bruno-Stiftung.
Die umfangreiche Studie von Carsten Frerk wurde auf dem Internetportal
der „Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland“ (fowid) veröffentlicht.

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»Falsche Propheten schreiben sich mit f wie Fogel…«

Wir gratulieren Janosch zum 90. Geburtstag!

Der
Zeichner, Schriftsteller und Kinderbuchautor Janosch wurde am 11. März
90 Jahre alt. Michael Schmidt-Salomon gratulierte dem Beirat der
Giordano-Bruno-Stiftung und erinnerte dabei an eine amüsante
Auseinandersetzung zwischen Janosch und dem ehemaligen CSU-Vorsitzenden
Edmund Stoiber.

Lesen Sie weiter auf der gbs-Website

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Keine Filmverbote an Karfreitag

Verwaltungsgericht bestätigt Rechtsanspruch der gbs-Stuttgart

Das
Verwaltungsgericht Stuttgart hat rechtskräftig festgestellt, dass auch
Filme „ohne Feiertagsfreigabe“ wie „Das Leben des Brian“ von Monty
Python an Karfreitag gezeigt werden dürfen. Damit konnte sich die
Stuttgarter Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung in einem
langjährigen Rechtsstreit mit der Stadtverwaltung durchsetzen.

Auf
Betreiben der katholischen und evangelischen Kirche hatte die Stadt in
den vergangenen Jahren die Aufführung religionskritischer Filme verboten
– ein Skandal, der bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Mit dem Urteil
des Verwaltungsgerichts (AZ: 4 K 2360/19) wurde nun sichergestellt, dass
derartige Verbote künftig unterbleiben müssen.

„Die
dahinter stehende juristische Logik ist einleuchtend“, meint dazu
gbs-Vorstandsprecher Michael Schmidt-Salomon: „Wenn mit guten Gründen
gilt, dass konfessionell gebundene Menschen in der Ausübung ihrer
Religionsfreiheit nicht gestört werden dürfen, muss im Umkehrschluss
gelten, dass konfessionsfreie Menschen in der Ausübung ihrer ‚Freiheit
von Religion‘ ebenso wenig gestört werden dürfen. Selbstverständlich
verpflichtet niemand Christinnen und Christen, an Karfreitag zu tanzen.
Ebenso wenig kann man Humanistinnen und Humanisten abverlangen, an
christlichen Feiertagen ‚traurig‘ oder ‚ergriffen‘ zu sein.“

Lesen Sie weiter auf der gbs-Website…

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Kurz notiert

Armin Pfahl-Traughber zu „identitären Linken“:
„Identitäres Denken“ ist eigentlich im rechten politischen Lager
verortet, doch es macht sich zunehmend auch innerhalb des linken
Spektrums breit. Dass diese „linke Identitätspolitik“ antiaufklärerische
Folgen hat, verdeutlicht der Politikwissenschafter (und HAI-Beirat)
Armin Pfahl-Traughber in einer ausführlichen Analyse, die gerade auf der
Website des Hans-Albert-Instituts veröffentlicht wurde.

Michael Schmidt-Salomon beim BR2-Talk „Eins zu Eins“:
„Für ihn sind Religionen Fake News aus der Vergangenheit. Michael
Schmidt-Salomon ist nicht nur Philosoph und Schriftsteller, er ist, als
Mitgründer der Giordano-Bruno-Stiftung, wohl auch Deutschlands
bekanntester Religionskritiker.“ – Mit diesen Worten kündigte BR2 das
ausführliche Gespräch mit gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon an, das
am 4. März im Rundfunk ausgestrahlt wurde und in der BR-Mediathek als Podcast nachgehört werden kann…

Jacqueline Neumann zum „Gotteslästerungsparagraphen“:
Auf der „Gedenkveranstaltung für Charlie Hebdo“ am 7. Januar 2021
plädierte die Juristin Jacqueline Neumann (gbs-Kuratorin und Leiterin
des ifw) für die Abschaffung des „Blasphemie-Paragraphen“ 166 StGB. Ihr Vortrag ist weiterhin über YouTube verfügbar. Dies gilt auch für die Kabaretteinlagen von Andreas Rebers und HG Butzko sowie die musikalischen Darbietungen von Konstantin Wecker. Die Veranstaltung wurde moderiert und organisiert von gbs-Kuratorin Assunta Tammelleo (bfg München / Kulturbühne Hinterhalt).

Heidenspaß an Karfreitag:
Weil es dem Bund für Geistesfreiheit München wegen Corona derzeit nicht
möglich ist, eine Heidenspaß-Party zu feiern, gibt es an Karfreitag, 2.
April 2021, von 18-21 Uhr ein buntes Programm bei LORA München 92.4 mit
der Poetry Slammerin Meike Harms, der Singer/Songwriterin Tamara Banez,
den Kabarettisten Ecco Meinecke und Holger Paetz, dem Tenor und
ehemaligen Regensburger Domspatz Udo Kaiser, der Akkordeonspielerin und
Sängerin Michaela Dietl, Mina Ahadi vom Zentralrat der Ex-Muslime, der
ehemaligen Bundestagsabgeordneten Ingrid Matthäus-Maier, Michael
Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung, dem Cellisten und
noPAG-Aktivisten Johannes König und dem Swing-Experten und
Radiomoderator Bob Borrink. Alle Infos zur Sendung, die auch über das
Internet per Livestream verfolgt werden kann, gibt es auf der Website des bfg München.

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Die nächsten Termine

Die Termine der nächsten Wochen finden Sie, wie immer, im gbs-Terminkalender.  

Mit freundlichen Grüßen

Das gbs-Newsletter-Team
https://www.giordano-bruno-stiftung.de

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