Fliegendes Spaghettimonster

Das Wort zum Freitag – Katholikentag 2016 Leipzig

Das Heilige Abendmahl 

Nu isser vorbei. 

Kläglich, wie keiner je zuvor. Statt der versprochenen 80.000 Besucher, die Umsatz nach Leipzig bringen und so die 1 Million Euro, die die Stadt für den Kirchentag bezahlt hat, wieder einspülen sollten, sind nur gut 30.000 gekommen. Leere Plätze, halbleere Veranstaltungen, die geplante Evangelisierung des Ostens ist kläglich gescheitert. Der von den Kirchen angekündigte Dialog mit den Ungläubigen wurde ziemlich merkwürdig geführt. Die Mosestruppe, die wieder forderte „Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!“ erhielt Platzverweis. Nachdem ein Eilantrag beim Oberverwaltungsgericht Moses doch zu großen Teilen recht gegeben hatte und die Figur wieder durch die Stadt zog, wurde sie auf Forderung der Kirchen von der Polizei gestoppt und des Platzes verwiesen. Begründung, und das war ernsthaft so: Da könnte eine Bombe drin versteckt sein.

Tja, die haben wohl einfach schlechte Erfahrungen mit säkularer Gewalt gemacht. In Münster z.B., wo auch durchs Moses´Wirken die Stadt kein Geld für den nächsten Katholikentag ins Kirchensäckel gelegt hat. Wer so was macht, der versteckt auch Bomben. Logisch.

Lily von „(K)eine Million“ eröffnet mit Pflichthinweisen des Ordnungsamtes

Anders lief´s bei uns. Die Bürgerinitiative „(K)eine Million“ hatte uns eingeladen. Die Bühne war zwar ziemlich klein, aber wir konnten trotzdem den Dresdner Rekord knacken. Damals waren bei unserer Messe etwas über 40 Ungläubige zum Pastafaritum konvertiert. In Leipzig nahmen 51 am Abendmahl teil. 17 von ihnen haben sich anschließend sogar zur Gründung der Gemeinde Leipzig zusammen gefunden. Möge sie wachsen und aktiv werden.

Auch Presse und Fernsehen waren vor Ort

So geht das, Katholiken. Ausschließlich mit eigenem Geld und viel persönlichem Engagement glaubhaft rüber kommen, dann klappts auch mit der Messe. Aber die haben nicht auf sich selbst geguckt, sondern lieber rumgemault, wir würden nur provozieren wollen. 


Tatsächlich? In meiner Predigt bin ich mal darauf eingegangen. Weil ich faul bin, lasse ich den Anfang bei den Stichpunkten, die ich mir gemacht hatte: 

Nicht
alles richtig in Presse

– wir gründen keine Gemeinde Sachsen sondern Gemeinde Leipzig

Anliegen nicht, die Finanzierung des Kirchentages zu kritisieren
sondern eine lebenswerte Ethik zu bieten und die Welt umfassend zu
erklären.
Aber
es ist ja nichts besonderes, wenn eine fast bankrotte Stadt und ein
finanziell darbendes
 Bundesland
die unersättlichen Wünsche der steinreichen Kirchen finanzieren.
Der Staat macht 
das
ja seit Jahrzehnten vor und obwohl immer weniger Gläubige, bekommen
die Kirchen immer 
mehr
Geld. 
– nicht aus dem Reichsdeputationshauptschluss
gerechtfertigt
  der sieht im § 50 lediglich die Alimentierung der damaligen Kirchenfürsten bis an ihr Lebensende vor, nicht ewige Alimentierung der Kirche.

– Anliegen auch nicht,
die Ungläubigen und Fehlgeleiteten zu provozieren. Auch wenn deren
Glaubensprinzipien längst nicht so logisch und schlüssig sind wie
unsere, jeder darf jeden Unsinn ernst nehmen, solange er damit andere
nicht belästigt.

Wer sich davon provoziert fühlt, muss
einen schwachen Glauben haben.

Provoziert fühlen müssten
sich eher die Atheisten. Aber das gottlose Pack verdient ja nichts
anderes.
Nein, nicht von uns müssen die sich provoziert fühlen,
sondern von Vertretern der allmächtigen Amtskirchen. Die lassen da
schon mal heftig was gucken.

Bischof Mixa,
Ostersonntag 2009
Die
Unmenschlichkeit des praktizierten Atheismus haben im vergangenen
Jahrhundert die gottlosen Regime des Nationalsozialismus und des
Kommunismus mit ihren Straflagern, ihrer Geheimpolizei und ihren
Massenmorden in grausamer Weise bewiesen. … Wo Gott geleugnet oder
bekämpft wird, da wird bald auch der Mensch und seine Würde
geleugnet und missachtet. … Eine Gesellschaft ohne Gott ist die
Hölle auf Erden.“

MSS Philosoph,
Autor, Vorstandssprecher der gbs dazu:
Im
Unterschied zu Mixa muss man festhalten, dass unter Hitler
‚Gottgläubigkeit‘ gewissermaßen zur Staatsdoktrin avancierte“,
erklärte Schmidt-Salomon. „Die Mehrheit der Nazigefolgschaft
bekannte sich zum christlichen Glauben, eine Minderheit verstand sich
als ‚gottgläubig‘ etwa im Sinne des Himmlerschen Esoterik-Kultes.
Atheisten hingegen waren sowohl in der NSDAP als auch in der SS
unerwünscht, da ‚Gottlosigkeit‘ als Ausdruck des ‚zersetzenden
jüdischen Geistes‘ galt. Während die Freidenkerverbände nach der
nationalsozialistischen ‚Machtergreifung‘ verboten wurden, schloss
Nazideutschland mit dem Vatikan das verhängnisvolle
‚Reichskonkordat‘ ab, von dem die Kirchen übrigens bis heute noch
profitieren! Hitler seinerseits wurde von führenden Katholiken und
Protestanten entschieden gefördert, zum einen weil es große
ideologische Übereinstimmungen gab, zum anderen weil er ihnen als
‚letztes Bollwerk gegen den gottlosen Kommunismus‘ erschien. Dies
führte dazu, dass ausgerechnet die katholische Zentrumspartei Hitler
die nötigen Stimmen zur Durchsetzung des sogenannten
Ermächtigungsgesetzes verschaffte, das die Nazi-Tyrannei erst
möglich machte.“


Militärbischof
Dr. Overbeck
am 12.05.2012
Menschen
zeigen: ohne Religion und ohne gelebte Praxis von Religion gibt es
kein Menschsein.“

Bischof
Dr.
Zollitsch

hat am 14.1.2014 beim Neujahrsempfang der Erzdiözese Freiburg:

Die
Frauen und Männer, die bei der Gründung der Bundesrepublik
Deutschland im Parlamentarischen Rat saßen, waren sich – so
unterschiedlich sie auch in vielerlei Hinsicht waren – ausnahmslos
darüber einig, dass es nie wieder so kommen darf, wie es war. Sie
haben deutlich gemacht: Einem Volk ohne Gott fehlt die Mitte; ein
Volk ohne Gott gleicht einer hohlen Fassade ohne wohnlichen Kern. Der
Schritt ist nicht weit: Von einer geistig entkernten Gesellschaft zum
gewissenlosen Menschen, der keine innere Verpflichtung mehr spürt;
zum rastlosen Menschen, der um Stille und Besinnung nicht mehr weiß;
zum apathischen Menschen, dem das geistliche Rückgrat gebrochen
wurde; oder gar zum aggressiven Menschen, der – wie Herr
Bundesanwalt Griesbaum hervorhob – für Ideologien anfällig wird,
und seine innere Spannung und geistliche Not an Anderen abreagiert.
… Wenn uns etwas in heilige Sorge versetzen und unser Gewissen
beunruhigen soll, dann ist es die Tatsache, dass so viele unserer
Brüder und Schwestern ohne die Kraft und das Licht und den Trost der
Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine
Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt, ohne einen Horizont von Sinn
und Leben …
Bischof
Algermissen
hat in seiner Osterpredigt vom 27.03.2016 Atheisten
als Gefahr für die Allgemeinheit bezeichnet.

Der
Mensch ohne Auferstehungsglauben werde zu einem „großen
Sicherheitsrisiko“ für die Mitwelt, denn seine Hektik und
Daseinsangst ließen ihn „zuschlagen und zerstören“. Er gehe
buchstäblich über Leichen, ehe er selbst zur Leiche werde.

Wer so zuschlägt, fühlt sich von unserer Messe provoziert?
Lächerlich, oder?

Unser Gott ist kein eifernder, zorniger
Gott der seine Feinde vernichten will.
Kumpel von nebenan.
Wer
sich vor dem fürchtet, muss ein verdammt schlechtes Gewissen haben
Keine Hölle – 2. Klasse Himmel.

Damit ihr in die erste
kommt, bleibt piratig kuschlig und beherzigt den Rat, den euch jetzt
Elli und Tini noch mit auf den Weg geben.
( Die haben Seifenblasen gemacht und dazu immer wieder gerufen: „Religion – Illusion. Seifenblasen platzen schon.“)

Noch mehr Bilder gibts hier und hier.

1 Gedanke zu „Das Wort zum Freitag – Katholikentag 2016 Leipzig“

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