Fliegendes Spaghettimonster

Das Wort zum Freitag – Pastfaritag in Leipzig 2018

                                         Zum Katholikentag in Leipzig

Zum Piratendankfest, liebe Gemeinde, habe ich eine besondere Überraschung für euch.
2017 haben wir eine Weile gesucht und dann beschlossen, unseren diesjährigen Pastafaritag am 05. August 2017 gemeinsam mit dem BfG in Ingolstadt zu feiern.

2018 werden wir, jedenfalls gehe ich davon aus, in Leipzig feiern. Leipzig ist eine sehr generöse Stadt. Obwohl es dort kaum Katholiken gibt, wurde deren Katholikentag mit 1 Million Euro unterstützt. Auch der Kirchentag der Evangelen letzte Woche bekam fast genau so viel.

Warum also sollten wir nicht auch von der Stadt Leipzig unterstützt werden? Es wäre nur logisch.
Kurz haben wir überlegt, ob es auch eine Million sein soll. Da es sehr viel mehr Evangelen als Katholen in Leipzig gibt, die aber trotzdem etwas weniger Geld bekommen haben, scheint die Anzahl der jeweiligen Gläubigen in der Stadt nicht entscheidend zu sein.

Aber Leipzig ist wirklich elend arm, sogar hoch verschuldet. Übrigens schon, bevor sie die Großkirchen so unterstützt haben. Vielleicht gibt es nun deshalb ein paar Kindergartenplätze, ein Obdachlosenunterkunft, einen Jugendclub oder so etwas weniger.

Für so etwas möchten wir nicht verantwortlich sein. Das kommt sicher, weil unsere Ethik weitaus höher und komplexer ist, als die der Abrahamiten.

Deshalb haben wir uns doch anders entschieden. Wie, erfahrt ihr aus der Pressemitteilung von Schwester Farfalle:

Antrag im Stadtrat: Eine Million Euro für das Fliegende Spaghettimonster?
Ute
Elisabeth Gabelmann, Stadträtin der Piratenpartei, wird bei der Stadt
eine finanzielle Unterstützung für das Kirchentreffen der Kirche des
Fliegenden Spaghettimonsters beantragen. Gabelmann, seit ihrem
Glaubensübertritt auch unter ihrem Religionsnamen „Schwester Farfalle“
bekannt, erklärt dazu:
„Ich
habe erfahren, daß für 2018 das gesamtdeutsche Kirchentreffen der
Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters hier in Leipzig geplant ist.
Dies freut mich, da Leipzig ja mit Katholikentag und Kirchentag auf dem
Weg gezeigt hat, daß es nicht nur eine gastgebende, sondern auch eine
freigebige Stadt ist, die weltanschaulich-religiöse Treffen entsprechend
finanziell unterstützt.“
2016
hatte die Stadt eine Million Euro für den Katholikentag bereitgestellt,
in diesem Jahr flossen 950.000 Euro an den „Kirchentag auf dem Weg“.
Die Stadt begründet diese Zahlungen mit der sogenannten
Umwegrentabilität, nach der sich solche Investitionen durch die Ausgaben
der Besucher wieder auszahlen. Hierzu gibt es recht unterschiedliche
Ansichten.
Bruder
Spaghettus, Vorsitzender der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters
Deutschland, einer anerkannten gemeinnützigen Körperschaft, dazu: „Unser
Antrag baut sich genau nach den gleichen Maßstäben wie der der
Großkirchen auf. Somit werden alle Gründe, die zur Bestätigung von deren
Anträgen führten, auch für uns zutreffen. Auch die Antragshöhe wird
hochgerechnet unseren Mitgliederzahlen und den zu erwartenden Besuchern
entsprechen.“
Wegen
der gesetzlich vorgeschriebenen Gleichbehandlung aller Religionen geht
Gabelmann davon aus, daß der Antrag positiv beschieden wird: „Ich denke,
daß auch die Stadt Leipzig den hohen Mehrwert erkennen wird, der von
einem solchen bundesweiten Kirchentreffen ausgeht. Daß niemand eine
Klage wegen Ungleichbehandlung der Weltanschauungsgemeinschaften
riskieren möchte, ist meine feste Überzeugung.“