Fliegendes Spaghettimonster

Das Wort zum Freitag – Vertraulichkeiten



Am
liebsten wäre mir´s, wäre gestern nicht das wilde Temperament
einer Freibeuterin mit mir durchgegangen. Sicher habe ich gegen einen
oder mehrere Wünsche des Monsters verstoßen. Froh bin ich, dass Es
das wohl nicht so streng sieht. Schließlich zeige ich inzwischen
Einsicht. Wer jetzt neugierig ist, liest einfach weiter.

Gestern
rief mich ein Mensch auf der Arbeit an, dem ich zuvor einen Brief
schickte. Er nannte seinen Namen und das Amt, in dem er beschäftigt
war. So weit war das in Ordnung. Auf einen allgemein üblichen Gruß,
wie „Guten Tag“ oder wenigstens ein freundliches „Hallo“
wartete ich vergebens. In breitem bayrischen Dialekt ging er sofort
forsch zur Sache, wählte unaufgefordert das vertrauliche „Du“
und gab mir anschließend kurz und knapp einen Auftrag. Ich war
platt und das will schon was heißen.

Was
bildete sich dieser Kerl nur ein, dachte ich mir. Wie kommt er dazu,
mich als wildfremde Person zu duzen, obendrein mir auch noch plump im
Kommandoton einen Auftrag an Leute, die mir gar nichts sagen,
hinterher zu schicken. Gut, schoss es mir durch den Kopf, Bayern
haben den Ruf, gelegentlich sehr derb zu sein. Aber eigentlich wollte
ich etwas von seinem Amt und er war in der Bringepflicht. Die
raubeinige Piratin in mir gewann die Oberhand. Auch wenn gestern
nicht der „Sprich Wie Ein Pirat Tag“ war, ich machte ihm alle
Ehre. Den Typen jagte ich verbal zum Klabautermann und schickte noch
diverse Flüche hinterher. Ich schwöre, der sagt nie wieder zu mir

„Grüß
Gott“.