Geschwister
in Pasta,
es
ist nicht lange her, nur ein paar Tage, da schrubbte ich das Deck und
ging so meiner Arbeit nach – und das Monster offenbarte sich mir!
Oder,
vielmehr; eines der nudeligen Anhängsel streifte mich und ditschte
mich mit der Nase voran in die Inspiration, ein „Wort zum Freitag“
zu verfassen.
Natürlich
konnte ich dem nicht widerstehen und folgte dem freundlichen Hinweis.
So
kommt es nun dazu: „Schwester Farfalla betrachtet die Worte des
Propheten“.
Genauer:
Die sieben WWEPT
„Was
würde ein Pirat tun?“
Diese
sinnreiche Frage stellt unser geliebter Prophet Bobby in seinen
Erläuterungen zum Pastafarianismus. Er beschreibt die Welt, ihre
Fallstricke und die Verlorenheit, die viele Menschen in schweren
Zeiten empfinden. Welche Zeit würde sich also besser eignen die
WWEPT genauer zu betrachten, als die heutige?
„Falls
Sie gerade deprimiert sind,“ schreibt der Prophet Bobby, „dann
fragen Sie sich einfach: Was würde ein Pirat tun?“
Das
erste WWEPT lautet:
„Ein
Pirat würde einen Grog trinken!“
Dies
erscheint der unkundigen Landratte sicherlich wie eine reine Ausrede
zur wilden Sauferei. Was sie vielleicht auch ist. Aber: Sollen wir
uns auf das offensichtliche verlassen? Nein.
Wissenschaftlich-kritisch-pastafarianisch müssen wir uns fragen,
welche andere Bedeutung in diesem SEINEM Ratschlag steckt.
(Als
wackere Seefahrer und Seefahrerinnen aller Arten von Hartweizen
sicherlich keine Schwierigkeit, sind wir doch gewohnt aus kryptischen
Schatzkarten zielgenau den Weg zur Kühltruhe – äh. Schatztruhe;
zur Schatztruhe zu finden. – Weiter im Text.)
Der
Prophet beschreibt uns, dass der Genuss von Grog die Seele befreit,
den Geist öffnet und hilft, dass einem das dröge Brot des Lebens
nicht im Hals stecken bleibt.
Diese
Weisheit offenbart uns die enge Verwandtschaft dieses WWEPT mit dem
5. ALWMs, indem wir aufgefordert werden, uns den Blödsinn anderer
(unfreundlicher, engstirniger Doofkrappen) nicht auf nüchternen
Magen anzutun.
Zweifellos
eine sehr gute Handreichung!
Um
mit den Ärgernissen und der steifen Brise des Lebens
zurechtzukommen, muss der Geist frei, der Magen gut gefüllt, und
immer eine Handbreit dienstbarer Flüssigkeiten unter dem Kiel sein.
Wer
kennt das nicht? Dieses nagende Bedürfnis Leute kielholen zu
schicken, weil sie für ihre Freiheit streiten, andere anstecken,
unterdrücken, bevormunden und Sachen unter den Teppich kehren zu
dürfen. Jener Klippen gibt es viele und man kann daran verzweifeln.
Oder:
Man trinkt einen Grog.
(Übertreibt
es damit aber nicht! Wir sind durch die Schriften davor gewarnt, den
Geist zu weit wandern zu lassen, die Dinge zu sehr zu zerdenken, uns
im Nebel auf hoher See zu verlieren. Maß ist manchmal besser als
Maßkrug.)
Merket
euch, Geschwister in Pasta: Sorgt gut für euch, haltet die kleinen
grauen Zellen frisch, und dann – erst dann – folgt den Worten des
FSM und seines Propheten und schnappt euch die Idioten.
Das
zweite WWEPT lehrt uns:
„Ein
Pirat würde sich einen Papagei zulegen!“
Auch
dies ist sehr richtig, wenngleich wir abermals genauer hinsehen
müssen.
Sehet:
Der Papagei, treuer Begleiter eines Piraten, lebender Snooze Button,
der uns immer wieder ins Gedächtnis ruft, was wir eben gesagt,
gewollt oder gemacht haben. (Auch falls man die Warnungen zum 1.
WEEPT nicht ganz so eng gesehen hat.)
Bereits
Prophet Bobby weist darauf hin, dass es mit echten Papageien so eine
Sache ist. Wo bekommt man sie her? Was fressen die? Wie alt werden
die Viecher überhaupt!?
Man
will weder dem Vogeltier, noch sich oder dem Rest der Mannschaft
Ärger mit der Bärbel vom lokalen Tierschutz machen, empfiehlt es
sich, an dieser Stelle vom Wortlaut des Evangeliums abzuweichen.
(Machen
andere Religionen ständig, da ist nichts dabei.)
Vielmehr,
so meine ich zu erkennen, gemahnt uns das zweite WWEPT daran, uns
immer darauf zu besinnen, was auf unseren eigenen Planken passiert
und uns an die eigene Augenklappe zu packen, bevor wir anderen
Meuterei ankündigen.
Zwar
haben wir im Zweifel keinen Papagei, der uns daran erinnert, aber mit
ein bisschen Übung wird das schon.
Das
dritte WWEPT lautet darauf:
„Suchen Sie sich eine Räuberbande!“
Dieses
ist zweifellos eine der schönsten Handreichungen – wenn auch eine
der schwierigsten. Andere Piraten zu finden, mit denen man wirklich
durch jeden Sturm segeln kann… Das kann so eine Sache sein. Allzu
oft stellt sich ein alter Kumpan doch als einer raus, der einem
heimlich ins Bier spuckt.
Das
ist nicht fein, aber manche Wasser sind eben trübe.
Trotz
der Widrigkeiten die einem auf der Suche begegnen können, trotz all
der Inseln voller Schwurbler, Erzkonservativen und
Denkallergikern die man umschiffen muss; die Suche lohnt sich. Und,
wenn unser alter Vorfahr Odysseus einäugige Meckersäcke („Das ist
MEIN Rasen, Sie!“) und Skylla und Charybdis hinter sich bringen
konnte – was soll einen wackeren Pastafari aufhalten?
Ein
bissfest Burg ist unser Gott.
Im
Evangelium heißt es hierzu:
„Ihre
Männer werden Sie aufbauen, wenn Sie am Boden sind. Und wenn Ihnen
blutrünstig zumute wird, werden Sie feststellen, dass diese Männer
Sie „erden“, und sei es nur, indem man Sie auf einer einsamen
Insel aussetzt.“
Dem
ist nichts hinzuzufügen. Wohlan, fasst euch ein Herz und sucht eure
Räuberbande!
Danke für den Hinweis: Der Grog hat gutgetan!