Sehr
geehrte Damen und Herren,
wir
sind drei Schülerinnen der IGS Jena.
Im
Rahmen unseres Religionsunterrichts wurde uns der Auftrag gegeben,
eine Präsentation über verschiedene Glaubensgemeinschaften zu
halten.
Wir
drei haben uns für ‘‘Die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters
Deutschland e.V.‘‘ entschieden.
Auf
der offiziellen Website haben wir dazu bereits viele Informationen
finden können, jedoch sind uns ein paar Fragen offen geblieben. Aus
diesem Grund nutzen wir die Gelegenheit, Sie direkt anzuschreiben,
mit der Hoffnung, dass Sie uns diese beantworten könnten:
Als
erstes interessiert uns, wie Sie, als Anhänger des FSM, zu dieser
Glaubensgemeinschaft gefunden haben.
Darüber
hinaus wundern wir uns, ob Sie, wie wir in einem Video erfahren
hatten, wirklich mit Nudelsieben o.ä. in der Öffentlichkeit
herumlaufen.
Außerdem
fragen wir uns, ob das FSM, wie wir auf einigen Websites gelesen
hatten, eine Art Parodie sein soll, und es auch als Parodie
bezeichnet werden kann.
Zudem
erfuhren wir, dass das FSM etwas mit Piraten zu tun hat. Den genauen
Zusammenhang verstanden wir hierbei aber nicht.
Als
letztes wundern wir uns über den Biervulkan und die Stripperfabrik
und was es damit auf sich hat, bzw. wie man sich das vorstellen
sollte.
Wir
hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen und wünschen Ihnen ein
schönes Wochenende.
Mit
freundlichen Grüßen
Jette,
Marie und Anna–Sophie
Arrrgh
Jette, Marie und Anna-Sophie,
schön, dass ihr euch für
dieses Thema entschieden habt. Dass ihr euch wundert, ist das klare
Zeichen, ihr seid bei uns genau auf der richtigen Spur. Wundern zeigt
Staunen, aber stellt auch in Frage. Genau so sollte man Religionen
begegnen, nicht einfach akzeptieren, sondern immer hinterfragen. Das
muss sich jede Weltanschauung gefallen lassen, egal ob mit oder ohne
Götter.
Die Wege, wie man zum Pastafaritum findet, sind sehr
individuell. Aber ihr habt an meine persönliche Mailadresse
geschrieben, also geht es wohl um meinen.
Ich habe mich schon
immer für gesellschaftliche Vorgänge interessiert, ich habe auch
über mehrere Jahre Kabarett gemacht. Als ich dann 2005 in einer
Zeitung den Artikel „Mein
Gott, ein Nudelmonster“ las, war ich deshalb sofort begeistert.
Hier konnte ich meine beiden Interessen sehr gut zusammen führen.
Nur kurz danach habe ich die Gemeinde Uckermark gegründet, aus der
später mit anderen Gemeinden der heutige Kirche des FSM Deutschland
e.V. geworden ist.
Wenn ihr euch darüber wundert, dass
Pastafari mit Nudelsieben auf dem Kopf herumlaufen, verstehen wir das
sehr gut. Wir selbst wundern uns auch, denn mit dem Pastafaritum hat
das eigentlich nichts zu tun. Da ist unser Evangelium ganz eindeutig,
wir sollen uns als Piraten kleiden, sonst wird das Monster böse.
Was
es mit dem Nudelsieb genau auf sich hat, könnt ihr hier
nachlesen.
Das Selbstverständnis der Pastafari ist sehr
unterschiedlich. Sicher ist, der Glaube an das Fliegende
Spaghettimonster hat klar einen satirischen Hintergrund. Doch das
Pastafaritum hat sich in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich
entwickelt, in Neuseeland ist die dortige Kirche sogar voll als
Religion anerkannt und darf rechtsgültige Trauungen vornehmen.
Bei
uns ist das anders. Wir sehen solche Entwicklungen eher mit Sorge.
Wir selbst verstehen uns als Weltanschauungsgemeinschaft, die die
Satire vom Spaghettimonster nur nutzt, um Religion zu hinterfragen
und zu zeigen, wie die funktioniert. Unser eigentliches Anliegen ist
die Verbreitung des evolutionären Humanismus. Mehr dazu findet ihr
hier.
Piraten
sind das auserwählte Volk Gottes. (Auch für uns gibt es nur einen
Gott, das Fliegende Spaghettimonster). Deshalb wir ES auch böse,
wenn wir uns nicht wie diese kleiden. So, wie sich Christen fragen,
„Was würde Jesus tun“ sollen wir uns fragen, „Was würde ein
Pirat tun“.
Piraten haben aber auch noch eine ganz andere
Aufgabe. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die Erderwärmung
gestoppt wird, wenn es mehr Piraten gibt. Warum, wird hier
erklärt.
Stripperfabrik und Biervulkan erwarten den Pastafari
dereinst im Himmel. Natürlich gibt es in der Fabrik nicht nur
Stripper, sondern auch Stripperinnen und beides sowohl in der hetero-
als auch homoerotischen Ausführung.
Ähnlich ist es beim
Biervulkan. Dort gibt es nicht nur Bier, sondern alles, was das Herz
bzw. die Zunge, begehrt. Der Vulkan gibt eine Flüssigkeit von sich,
die sich beim Eintritt in den Mundraum in genau das verwandelt, was
der Empfänger gerade möchte.
Ich hoffe, ich konnte euch
helfen und wünsche euch eine erfolgreiche und lustige Präsentation.
Wenn ihr noch Fragen habt, immer her damit. Entweder wieder per
Mail oder gleich hier unten als Kommentar.
Nudlige
Grüße
Bruder Spaghettus